Mein Blick aus dem Fenster

Manchmal will man einfach nur glotzen, schön ausm Fenster. Eine Zugfahrt provoziert das ja auch förmlich. Auch wenn das die Anderen hier im Zug offensichtlich anders sehen; aber ja ihr gutes Recht. Die Kidz sowieso, und auch die Größeren, Jugendliche und so. Die sollen mal schön machen, wies ihnen am Besten reingeht. Aber die Anderen, die Großen, Erwachsenen, da wird ja nur noch nach unten geguckt. Zumindest auf unserer Strecke. Handy hier, Handy dort. Was hat das denn noch mit Zugfahren zu tun; denke ich mir, während ich aus dem Fenster gucke. 

Ich kenne jeden Meter dieser Strecke, jede Biegung, jede Schallschutzmauer und vor allem jede, jede Markierung auf den rund 40 km Strecke. Es gibt Lieblingsbilder, neue Bilder, alte Bilder und ja, auch ein paar Gurken. Aber ey, alle sollen hier sein, die Sonne genießen und ihr Bleiberecht einfordern und verteidigen. 

Das schöne am Gucken, man sieht auch immer mal was Neues, was Unvorhergesehenes, Dinge und Momente, die nicht geplant und erwartbar waren, sie passieren einfach und sickern dafür so schön ungezwungen in den Kopf. Vielleicht ist das, das Schönste am Gucken. 

Erst neulich wieder. Schön gestarrt, und dann, Tür auf und „ein Bild für die Götter“ würde mein Vater sagen. Vielleicht nicht bei diesem Motiv, aber zumindest bei Ausblicken, die ihn so begeistern, wie mich die offene Tür und das dahinter freigelegte Motiv. Einfach schön. 10 Sekunden genossen und dann ging es auch schon weiter; und ich war um einen Eindruck reicher. 

Sonne und Graff sei dank. 


Euer Manfred Schambrowski


P.S.: Walter Fleischmann, man munkelt, du wärst jetzt Rentner aus Leidenschaft, ich kann es nicht glauben. Sag bitte, dass das nicht wahr ist?! Es grüßt, in Liebe und Freundschaft, dein Manfred.