Djan,
William, Biscoito und Ricardo, vier junge Männer, die am Stadtrand von
São Paulo leben. PIXADORES ist ihr Film, ihre Geschichte.
Sie sind
arbeitslos oder haben Gelegenheitsjobs und kämpfen sich durch ihren
Alltag. Ihre Herzen schlagen dennoch mehr als kraftvoll. Denn ihre
Herzen schlagen für Pixação.
Pixação beschreibt eine fast
einzigartige Graffitibewegung, die ihren Ursprung in São Paulo hat und
mit der hiesigen Graffitiästhetik nur wenig gemein hat. Die Maler dieser
Bewegung beschränken sich fast nur auf einfarbige, meist sehr
kryptische Taggs, die faktisch an jedem nur denkbaren Ort hinterlassen
werden und für Leute außerhalb dieser
Subkultur kaum auszulesen sind. Brücken, Hochhäuser, Balkons und Dächer –
es gibt keine Grenzen; und keine Art von Sicherung. Wer fällt ist
schwer verletzt oder tot.
Pixação ist aber noch mehr.
Denn Pixação versteht sich auch als Revolte, als Rebellion gegen die
Gesellschaft, als Schrei derer, die abgehängt am Stadtrand leben und
vergessen wurden. Ihre Leben und Existenz lässt sich aber nicht
vergessen. Dafür sorgen ihre Buchstaben und Taggs, die sich unübersehbar
und wie ein Netz über die gesamte Stadt ziehen.
… und auf
einmal. Eine Einladung zur Berlin Biennale. Djan, William, Biscoito und
Ricardo sollen zeigen, was es heißt ein Pixação zu sein. Zwei Welten
treffen aufeinander mit Konsequenzen, die bis in ihre Heimat reichen.
Eine einmalige Dokumentation.
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PIXADORES läuft am:
* 25.04. im Cafe Wagner, Jena und am
* 08.05. im Retronom in Erfurt.
Der Eintritt ist wie immer ein Spende aka alles für die Bewegung.
Weitere Informationen findet ihr in den jeweiligen Facebook Gruppen: Screening JENA & Screening ERFURT.
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Für uns ist diese Vorführung ein bewegender Moment. Über 3(!) Jahren
haben wir diesem Film und den Verantwortlichen hinterher geschrieben.
E-Mail für E-Mail ist durch das Netz gewandert. Doch der Kontakt wollte
nicht zustande kommen und riss immer wieder ab. Letztes Jahr dann der
Durchbruch, endlich nahm man uns, dieses kleine Kino-Projekte aus
Thüringen, in Helsinki, wo der Vertrieb des Filmes sitzt ernst und zur
Kenntnis. Wieder flogen unzählige Mails in Richtung Norden. Und dann,
irgendwann der Vertrag. Ja, ihr könnt den Film zeigen. In Jena und in
Erfurt. ZiellinieYeah!
PIXADORES wurde 2014 veröffentlicht und
bisher nur einmal 2015 auf dem DOK.fest in München gezeigt. Seit dem hat
es der Film auf keine richtige Leinwand geschafft. Nirgends. Warum weiß
niemand. Selbst der Regisseur Amir kann sich diesen Zustand nicht
erklären.
Letztlich waren es der gute Kontakt und die
sympathischen E-Mails mit dem Regisseur Amir Arsames Escandari die den
Ausschlag gaben, dass wir an diesem Punkt nicht stehen bleiben wollten.
Wir wollten mehr. Mehr Menschen die Möglichkeit geben diese
bemerkenswerte Dokumentation zu sehen. Unsere Idee: Wir gehen auf Tour.
Durch 10 deutsche Städte. Und am Ende sogar bis nach São Paulo. Denn
auch dort kennt man den Trailer, doch niemand den Film obwohl die Doku
dort gedreht wurde aka the film is coming home! Der Tourstart ist für
den Oktober geplant. Weitere Informationen werden wir bald
veröffentlichen und uns bis dahin auf die beiden Screenings mit euch in
Jena und Erfurt freuen. Bleibt gespannt und halten Ohren und Augen
offen.
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Wir bedanken uns ganz, ganz herzlich bei Montana Cans (official), ON THE RUN, Loopcolors Germany, dem Fonds Soziokultur aus Jena, der Kulturförderung aus Erfurt, dem Graffitiarchiv und urbanshit für ihre Unterstützung, ihren Glauben an unsere Mission und ihr Vertrauen.
